Wer aufmerksam durch die Gemeinde Schönberg am Kamp schlendert, wird an Peter Pelikan nicht vorbeikommen. Man trifft den geselligen Architekten gern beim Heurigen oder man entdeckt eines seiner unübersehbaren Architekturprojekte. Sei es die Alte Schmiede, das Strandbad Stiefern oder Plank.
Peter Pelikan wurde 1941 in Niederösterreich geboren und ist in Krems aufgewachsen. Nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Wien arbeitete er einige Jahre in der MA19, Stadtgestaltung Wien bis er 1980 Friedensreich Hundertwasser kennenlernte. Gemeinsam entwickelten die beiden den architektonischen Hundertwasser-Stil und verwirklichten mehrere Dutzend Projekte in Österreich, Deutschland, Schweiz und in Japan. Auch nach dem Tod von Friedensreich Hundertwasser (Februar 2000) blieb Peter Pelikan seinem Stil treu und realisiert bis zum heutigen Tag zahlreiche kleinere bis ganz große Projekte im In- und Ausland.
1995 hat sich die Familie Pelikan in Stiefern ein baufälliges Bauernhaus angelacht und über die Jahre zu einem gemütlichen Schmuckstück umgebaut. Natürlich im Pelikan-Stil. Rundungen und Gewölbe anstatt Ecken und Kanten laden zum Verweilen ein. Zur Hauseinweihung war auch der damalige Bürgermeister Emmerich Riedlmayer geladen. „Durchs Reden kommen d’Leut zam“ und so ist noch am selben Abend die Idee entstanden, die kürzlich erworbene Alte Schmiede zu einer Vinothek und Kulturstätte umzubauen. 2002 fand die feierliche Eröffnung statt und ein neues Wahrzeichen und wichtiger Treffpunkt in der Gemeinde war geboren.
Noch im selben Jahr kam das Hochwasser und Peter Pelikan war nicht nur mit dem Trockenlegen des eigenen Hauses beschäftigt, sondern entwarf den Wiederaufbau der stark beschädigten Bäder in Stiefern sowie Plank und legte dabei auch selbst Hand an. Weitere Bauten wie das Brückengeländer in Plank oder der Marktplatz in Schönberg folgten. Für all sein Engagement hat Peter Pelikan nie ein Honorar verlangt. Die Gemeinde hat seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft und einer großzügigen Weinspende bedankt.
Die Einsatzbereitschaft von Peter Pelikan für unsere Gemeinde reißt auch nach 20 Jahren Tätigkeit nicht ab. Aktuell arbeitet er an der Neugestaltung des Schönberger Freibades. Seine Konzeption bindet das Kampufer, das alte Flußbad und den Sportplatz ein. Fließende Linien, Rundungen und farbenfrohe Flächen fügen sich in die Natur ein und schaffen Plätze zum Entspannen, Spielen und Bewegen. Ob sich dieses ambitionierte Projekt auch verwirklichen lässt, wird sich erst zeigen.
Wir dürfen uns glücklich schätzen, einen engagierten Architekten unter uns zu wissen, der trotz seiner internationalen Erfolge den Kontakt und die Herzlichkeit zu seinen Mitmenschen in unserer kleinen Gemeinde pflegt. Dafür kann man nicht oft genug Danke sagen und wünschen alles Gute zum 80. Geburtstag.