Das Freizeitzentrum Schönberg wurde ursprünglich als innovatives und modernes Projekt konzipiert. Es galt damals als Vorzeigeprojekt der Region, das mit seiner modernen Ausstattung und architektonischen Gestaltung neue Maßstäbe setzte. Doch von dieser ursprünglichen Vision ist heute kaum noch etwas zu erkennen. Seit dem verheerenden Hochwasser im Jahr 2002 wurde das Bad immer nur notdürftig renoviert, ohne umfassende Sanierungsmaßnahmen durchzuführen.
Nicht nur das Schwimmbecken, sondern auch das gesamte Gelände, der Eingangsbereich, die Sanitäranlagen als auch die Imbiss-Stube sind inzwischen in einem desolaten Zustand und dringend renovierungsbedürftig. Die ursprünglich innovativen Ideen wurden nicht weitergeführt, und das Bad verfiel nach und nach. Fehlende Transparenz, unentschlossene Entscheidungen und eine unzureichende Einbindung der Bevölkerung haben den Sanierungsprozess über Jahre hinweg behindert.
Heute steht das Freizeitzentrum als Schatten seiner ursprünglichen Vision da. Es ist nun an der Zeit, nicht nur eine kurzfristige Lösung zu finden, sondern das Freizeitzentrum wieder zu dem innovativen und einladenden Ort für alle Bürger:innen und Tourismus zu machen, der es einst war.
Eine Chronologie der Versäumnisse und Chancen
- 1970: Gemeinderatsbeschluss zum Bau des Freizeitzentrums Schönberg.
- 1972: Baubeginn des Freizeitzentrums.
- 1973: Eröffnung des Freizeitzentrums, das damals als eines der modernsten Bäder der Region galt.
- 2002: Das Hochwasser zerstört weite Teile des Bads. Der Wiederaufbau erfolgt, aber notwendige Modernisierungen werden aufgeschoben.
- 2019: Bildung der Arbeitsgruppe Freizeitzentrum durch Bürgermeister Strommer. Erste Gespräche zur Zukunft des Bads beginnen, jedoch ohne konkrete Fortschritte.
- Dezember 2019: Präsentation eines Neugestaltungskonzepts von Peter Pelikan, das unter anderem die Einbindung des Kampufers und des Sportplatzes vorsieht. Das Konzept bleibt jedoch weitgehend ungenutzt.
- Januar 2022: Gründung des Vereins „Kamptal Flamingos“, der sich für eine sanfte Sanierung des Freizeitzentrums einsetzt. Der Verein stellt alternative Pläne und Finanzierungsoptionen vor, die von der Gemeinde jedoch wenig Beachtung finden.
- März 2022: Der Gemeinderat beschließt eine Sanierung des Freizeitzentrums, aber die Umsetzung verzögert sich immer wieder. Eine Ausschreibung für Bauarbeiten im Herbst 2022 bringt keine Ergebnisse.
- Juni 2023: Ursprünglich geplante Wiedereröffnung wird verschoben.
- Juli 2024: Ein Gutachten bestätigt erhebliche Korrosionsschäden am Schwimmbecken, die dringend behoben werden müssen.
- September 2024: Bürgermeister Michael Strommer tritt nach wachsendem Druck wegen der Missstände zurück. Die Gemeinde steht erneut vor der Entscheidung: Abriss oder Sanierung?
- September 2024: Alois Naber wird zum neuen Bürgermeister gewählt und verspricht, die Sanierungspläne erneut zu prüfen.